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Im Rahmen eines Pionierprojekts erarbeitet das Amt für Städtebau bis Ende 2024 sechs historisch-digitale 3D-Stadtmodelle. Nun werden die ersten zwei veröffentlicht: Sie zeigen Zürich zur Zeit der...
2022-03-03 14:05:06Im Rahmen eines Pionierprojekts erarbeitet das Amt für Städtebau bis Ende 2024 sechs historisch-digitale 3D-Stadtmodelle, wie die Stadt Zürich schreibt.
Nun werden die ersten zwei veröffentlicht: Sie zeigen Zürich zur Zeit der jungsteinzeitlichen Pfahlbauten (um 3000 v. Chr.) sowie das neuzeitliche Zürich um 1800. In einem wissenschaftstechnischen Projekt erarbeitet das Amt für Städtebau bis 2024 sechs historische 3D-Stadtmodelle.
Die öffentlich zugänglichen digitalen Darstellungen aus verschiedensten Zeitepochen werden in die kürzlich veröffentlichte Applikation «Zürich 4D» integriert. Im 3D-Stadtmodell lasse sich das historische Zürich zu unterschiedlichen Zeitpunkten betrachten.
Das Projekt sei in Detailreichtum und Umfang einzigartig und könne auch dank einem Innovationskredit von Smart City Zürich realisiert werden. Die Modelle basieren auf archäologischer wie historischer Forschung und sollen die Bevölkerung zur Auseinandersetzung mit der historischen Stadt Zürich anregen.
Dank der präzisen wissenschaftlichen Grundlagen dienen die Modelle nicht nur der Forschung: In dieser anschaulichen Form können sie auch privat, in Schulen oder z. B. in der Tourismus- und Unterhaltungsbranche verwendet werden.
Auch bei Planungs- und Baubewilligungsprozessen entfalten die 3D-Stadtmodelle ihren Nutzen. Den Auftakt bilden zwei Zeitschnitte, die rund 5000 Jahre auseinanderliegen: Eine Ansicht unseres Siedlungsraums zur Zeit der jungsteinzeitlichen Pfahlbauten (um 3000 v. Chr.) und ein Stadtmodell des neuzeitlichen Zürich um das Jahr 1800:– Im Zeitschnitt um 3000 v.
Chr. ist beispielsweise gut zu sehen, wie die Besiedlung Zürichs von Seeufersiedlungen geprägt sei und die Menschen von der intensiv gestalteten Kulturlandschaft mit Obsthainen, Hecken und Feldern leben.– Im zweiten Zeitschnitt, der die Stadt Zürich um 1800 zeigt, lasse sich zum Beispiel die barocke Befestigung erkennen, die sich sternförmig um den mittelalterlichen Stadtkern und dessen Mauern legt.
Im neu erschlossenen Gebiet zwischen Altstadt und Schanzen habe sich das frühindustrielle Textilgewerbe angesiedelt. Heutige Stadtquartiere wie Wollis-hofen oder Oerlikon seien noch kleine, ländlich geprägte Dörfer.Historische Lebensbilder gelten als wichtiges Instrument zur Sichtbarmachung und Vermittlung archäologischer Erkenntnisse.
In früheren Zeiten behielten solche historischen Illustrationen über Jahrzehnte ihre Gültigkeit, heute habe sich die Halbwertszeit solcher Bilder stark verkürzt: Aufgrund der hohen Bautätigkeit nehmen auch die archäologischen Untersuchungen zu, was das archäologische Wissen teils sprunghaft anwachsen lässt. Dieser Herausforderung könne mit den sechs neuen digitalen 3D-Stadtmodellen begegnet werden: Sie lassen sich jederzeit und mit minimalem Aufwand an die neusten Erkenntnisse anpassen.
Die im Amt für Städtebau erarbeiteten Grundlagen stehen ferner als Open Government Data zum kostenlosen Download zur Verfügung. Umfassende Informationen zur Entstehung, dem wissenschaftlichen Inhalt und den technischen Grundlagen der historischen 3D Stadtmodelle seien auf der Webseite der Stadtarchäologie Zürich abrufbar..
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Digitales Pionierprojekt: Historische 3D-Stadtmodelle
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